Weihnachtsansprache 2019

gehalten von Mia Goller

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, lieber Herr Landrat,
heute ist es an der Zeit, das Jahr Revue passieren zu lassen und an die Ziele von 2020 zu denken.

Es ist viel passiert, der Landkreis war fleißig.  Wir haben schon viel gehört von meinen Vorrednern. Wir Grüne sind dankbar für die tolle Arbeit aller Mitarbeiter, ob hier im Landratsamt, im Krankenhaus oder im Theater an der Rott. Ohne diese Menschen wären wir nichts. 

 Aber genügt die Arbeit von uns Kreisräten hier jetzt, in unserer Zeit? Müssen wir nicht nur fleißig, sondern auch innovativ sein? Sollten wir nicht endlich an gemeinsamen Visionen arbeiten für diesen Landkreis? Sollen wir nicht verwalten und gestalten? 

Ich lese viel von der Geschlossenheit, zu der die großen Parteien ihre Mitglieder aufrufen, jetzt im Wahlkampf. Wir Grüne tun das nicht. Wir plädieren heute hier und auch in Zukunft für mehr Offenheit. Wir müssen offen sein, für die Möglichkeiten, die es für diesen wunderbaren Landkreis gibt. Wir müssen offen sein für die Nöte und die Hoffnungen, die die Menschen hier haben. 

Wir müssen mit den Landwirten ebenso reden wie mit den Kindern, die für Fridays for Future auf die Straße gehen. Sie verbindet eines: Die Sorge um die Existenz. 

Wir müssen offen sein für die Radfahrer, deren Radwege im Nichts enden, für die alten Menschen und Menschen mit Behinderung, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, für die Wirte und Metzger, die unter den vielen Auflagen zusammenbrechen.

 Und wir müssen auch offen sein für die vielen Startups und Unternehmer, die mit ihren Ideen den Landkreis bereichern. Die neuen Schwung bringen und dafür sorgen, dass junge Leute wieder aufs Land ziehen. Für die Clubbesitzer und Kleinkunstbühnen, die Laientheater und Musikvereine, die unsere Kultur bereichern. Der Landkreis ist voller Experten. Die müssen wir mit einbeziehen, auch wenn sie nicht in das politische Konzept passen. Solange es keine Nazis sind.

Der Klimawandel trifft uns mit voller Wucht.  Wir müssen reagieren. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, was wir hier im Landkreis umsetzen können und nicht alles auf die große Politik schieben oder uns in Parteigeplänkel verlieren. Wir müssen zusammenkommen, uns unterhalten, diskutieren, um Mehrheiten ringen, wir können streiten, wir können meinetwegen auch schreien, aber wir müssen hier herinnen endlich offen werden für die Stimmen und Meinungen der anderen. Was sonst dabei herauskommt, ist eben, keine Ökomodellregion zu werden.  Oder ein insektenfreundlicher Landkreis, der nicht umgesetzt wird.

Und was dabei herauskommt ist die Politikverdrossenheit der Bürger. Die Bürger müssen spüren, dass wir für sie hier sitzen. Lasst uns unseren Leuten zuhören: 

Konkret heißt das für uns Grüne: Wurmannsquick, Birnbach, Tann brauchen uns, damit die 380 KV Leitungen unter die Erde kommen. Simbach am Inn braucht uns, damit die Autobahn für die Bewohner keine Katastrophe wird. Wir brauchen Regionale Produkte in unseren Einrichtungen, damit die Bauern besser leben können. Wir brauchen mehr Klimaschutz und gute Ideen, damit unsere junge Generation Sicherheit empfinden kann. Wir brauchen eine Geburtsstation mit Kinderarzt und ein Hospiz, damit wir hier gut zur Welt kommen und auch sterben können. Wir brauchen ein Frauenhaus und Jugendhäuser, weil wir für unsere BürgerInnen verantwortlich sind. 

Das alles brauchen wir:  Weil wir hier leben. 

Wir Grüne wünschen Ihnen eine wunderbare Weihnachtszeit. 

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