Thema: Hochwasserschutz

Wie geht es dem Markt Triftern aktuell? Wie ist der Planungsstand hinsichtlich des Hochwasserschutzes? Davon wollten sich die Grünen mit ihrer Bundestagskandidatin Marlene Schönberger direkt vor Ort zusammen mit der örtlichen Bürgermeisterin Edith Lirsch ein Bild machen.

Zu Beginn schilderte Lirsch ihre Eindrücke der Flutkatastrophe von 2016. Um künftige Überschwemmungen in diesem Ausmaß zu verhindern wird derzeit vom Wasserwirtschaftsamt ein Konzept für das Altbachgebiet, welches 12 Flusskilometer umfasst, ausgearbeitet.

Lirsch erläuterte den Gästen die Maßnahmen: Zentrale Maßnahme ist die Schaffung eines großen Rückhaltebeckens. Durch den Bau eines 8-9 Meter hohen Erddammes soll ein Rückhaltebecken entstehen, das sich bei Starkniederschlägen füllt. Landwirtschaftliche Flächen, die sich im Planungsgebiet befinden, können weiter als Wiesen genutzt werden. Die Förderquote liegt bei 65% und die verbleibenden Kosten müssen von der Kommune geschultert werden.

Marlene Schönberger erkundigte sich nach dem Frühwarnsystem von Triftern, das auch in der landesweiten Presse Aufmerksamkeit erfahren hatte. Lirsch berichtete, dass dieses System bereits in Betrieb sei. Pegelmessungen an zentralen Stellen sorgen dafür, dass bei drohendem Hochwasser die Wasserwarte der Gemeinde umgehend informiert werden und diese veranlassen können, dass vom Hochwasser betroffene BürgerInnen von der Feuerwehr frühzeitig gewarnt werden. Durch das System ist ein Zeitgewinn von etwa eineinhalb Stunden zu erreichen, der für eventuell notwendige Evakuierungsmaßnahmen entscheidend sein kann.

«Die Flutkatastrophe, die sich vor rund 5 Jahren in Simbach am Inn, Triftern und den umliegenden Orten ereignete, hat uns alle betroffen gemacht. Auch die aktuelle Hochwasserkatastrophe verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf beim Bevölkerungsschutz und in der Katastrophenhilfe», so die Bundestagskandidatin der Grünen Marlene Schönberger.
Sie möchte sich für eine Aufwertung des Ehrenamtes in der Katastrophenhilfe einsetzen, denn mehr als 90% der Einsatzkräfte bei den beteiligten Organisationen wie Feuerwehren oder THW seien ehrenamtlich tätig. Angesichts des drohenden Nachwuchsmangels in vielen Teilen Deutschland, brauche es ein Konzept, welches die Vereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt etwa durch unbürokratische Freistellung vereinfache.

Als weiteres Thema wurde die dringende Notwendigkeit einer veränderten Ausgestaltung der Agrarpolitik genannt, etwa um die Wasserspeicherfähigkeit der Böden zu erhöhen oder eine Verringerung bzw. Verlangsamung des Abflusses durch veränderte Bewirtschaftungsweisen zu erreichen. «In diesem Zusammenhang muss die Wertigkeit von Grünland deutlich erhöht werde», so Lirsch.

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