Grüne machen Druck bei Thermalbädern

Gespräch mit Bundesnetzagentur – Unterstützung vom wirtschaftspolitischen Sprecher Dieter Janecek

Hoch schlagen die Wellen um die bezirkseigenen Heil- und Thermalbäder nicht nur in Niederbayern: Auch bei den Bundestagsabgeordneten in Berlin wird das Thema heiß diskutiert. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag Dieter Janecek (selbst ein geborener Eggenfeldener) hat sich gemeinsam mit der niederbayerischen Grünen Bezirkstagsabgeordneten Mia Goller intensiv in das Thema eingearbeitet.

Aktuell fand ein Gespräch mit dem Chef der Bundesnetzargentur Klaus Müller statt. Janecek sieht positive Signale. «Mein Eindruck ist, dass die Bundesnetzagentur gesprächs- und kompromissbereit ist. In dieser akuten Energiekrise gibt es keine Schwarz-oder-Weiß-Lösungen, es ist wichtig, dass wir miteinander im Gespräch bleiben. Ganz klar ist: es gibt keine Garantien für einen tatsächlichen Notstand. Wenn wir uns bei einer wirklichen Gasknappheit zwischen Krankenhäusern und Thermalbädern entscheiden müssten, wäre es erst einmal egal, ob das Thermalbad den Status einer Gesundheitseinrichtung hat, dann entscheiden wir uns für das Krankenhaus.»

Aber mit einem solch krassen Ernstfall ist nach Janeceks Einschätzung in diesem Winter nicht zu rechnen. «Bei möglichen Engpässen könnte es darauf hinauslaufen, dass der Heilbereich der Bäder weiterhin versorgt wird und der Freizeitbereich eingestellt wird. Wie das im Detail aussehen kann, muss dann der Bezirk Niederbayern mit den einzelnen Einrichtungen erarbeiten, und dazu besteht dankenswerterweise die ehrliche Bereitschaft.»

Generell, so erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag in einer Pressemitteilung, kam es bei den Entscheidern in Berlin gut an, dass der Bezirk Niederbayern unter Beweis stellt, dass er Verantwortung übernimmt. «Die Thermalbäder sparen bereits jetzt vorausschauend Gas ein und stellen in Zukunft das gesamte Energiekonzept auf regenerative Energien um. Das sind einfach wichtige Punkte, die in den Verhandlungen zeigen, wie ernst es der Bezirk Niederbayern nimmt.»

Bezirksrätin Mia Goller stellt klar: «Wir befinden uns in Europa in einem schrecklichen Krieg, Putin ist dafür verantwortlich, dass bei uns das Gas knapp wird. In dieser schweren Zeit ist es wichtig, zusammenzuhalten und solidarisch zu bleiben. 
Nur wenn die gesamte Gesellschaft einspart, füllen sich die Gas-Tanks.  Wir haben es über den Sommer geschafft, in Deutschland 90 Prozent der Gas-Speicher aufzufüllen. Dazu haben auch wir in Niederbayern beigetragen. Schön ist das Sparen für niemanden und ich weiß, dass es gerade in den Kurorten keine leichte Zeit ist, wenn z.B. Saunen geschlossen werden, während in Staatsbädern mit Saunatagen geworben wird. Die Unverantwortlichkeit anderer kann aber für uns kein Grund sein, ebenfalls so zu handeln.»

Bisher herrschte bei den Entscheidungen der Zweckverbände zur Einsparung von Gas Einigkeit. Goller: «Es ist wichtig, dass wir weiter über alle Parteien hinweg besonnen zusammen für die Thermalbäder arbeiten.»

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