Zur Einigung auf ein deutschlandweites 49-Euro-Ticket für den ÖPNV erklärt Marlene Schönberger, Grüne Bundestagsabgeordnete aus Niederbayern:
Der Weg für das 49-Euro-Ticket ist frei.
Ab Januar 2023 können Bürgerinnen und Bürger Busse und Bahnen in ganz Deutschland unkompliziert mit nur einem Ticket nutzen. Und das über alle Verbundgrenzen und Tarifgebiete hinweg.
Auch für den ÖPNV in Niederbayern bedeutet das einen Quantensprung: Denn von den stark vergünstigten Preisen für Monats- und Jahrestickets profitieren nicht nur die Stadtbevölkerung, sondern auch viele Menschen im ländlichen Raum. Deutlich günstiger und unkomplizierter wird es vor allem für Pendler*innen, die die täglich mit Bus und Bahn den Weg zur Arbeit, z.B. nach Landshut, Regensburg oder München zurücklegen. Damit entlasten wir die Menschen in der derzeitigen Krise und schützen gleichzeitig das Klima.
Mit dieser Einigung tragen Bund und Länder je zur Hälfte die Finanzierung des bundesweiten Nahverkehrstickets – eine Aufteilung, für die wir Grüne im Bundestag uns sehr eingesetzt haben. Damit steuert der Bund rund 1,5 Milliarden Euro jährlich zum Ticket bei.
Darüber hinaus wird er die Regionalisierungsmittel, die der Bund den Ländern für den Schienenverkehr zur Verfügung stellt, um eine Milliarde Euro jährlich aufstocken, um sich etwa an den gestiegenen Kosten für Energie und Personal und dem Ausbau des Nahverkehrs stärker zu beteiligen.
Für die Verkehrswende ist ein starker und einfach zu nutzender ÖPNV ein wichtiger Baustein.
Dabei dürfen wir auf keinen Fall die Augen vor der desolaten Ausbausituation in Niederbayern verschließen. Unter den zehn am schlechtesten mit dem ÖPNV versorgten Landkreisen in ganz Deutschland liegen vier in Niederbayern [auch unser Landkreis Rottal-Inn ist bei den vier Letztplatzierten; Anm. der Redaktion].
Wir brauchen endlich einen massiven Ausbau der Verbindungen und annehmbare Taktzeiten.
Hier liegt der Ball nun beim Freistaat Bayern, die zur Verfügung gestellten Gelder vor allem in den ländlichen Raum zu investieren und nicht in der zweiten Stammstrecke in München zu versenken.
Damit in den nächsten Jahren das Bus- und Bahnangebot wachsen, müssen sich Bund, Länder und Kommunen nun auch auf eine langfristig auskömmliche Finanzierung des ÖPNV verständigen. Wir wollen einen starken ÖPNV-Pakt. Nur so kann der öffentliche Verkehr zum Rückgrat einer klimafreundlichen Mobilität und sozialer Daseinsvorsorge werden.