Die Debatte, ob man für einen Antrag einer rechtsradikalen Partei stimmen darf, sollte eigentlich nicht mehr nötig sein. Die Argumente der üblichen Verdächtigen sind genauso blauäugig wie damals in der Weimarer Republik.
Es hat nichts mit Demokratie zu tun, sich mit einer im Kern rechtsradikalen und menschenfeindlichen Partei in einzelnen Themen gemein zu machen. Die AfD hat Bernd Höcke an der Spitze, der ist demokratiefeindlich und verharmlost sogar Adolf Hitler.
Wer für die AfD in der Politik ist, ist genauso.
Wenn ein dritter Landrat wie Werner Schießl mit den Rechten stimmt, relativiert er diese Horde und macht sie scheinbar salonfähig. In den 1930er Jahren konnten mit dieser vermeintlich demokratischen Haltung die Machenschaften Hitlers möglich werden.
Wie viele Millionen Menschen das später das Leben gekostet hat, wissen wir alle aus dem Geschichtsunterricht. Es traf Juden, Pfarrer, Linke, Menschen mit Behinderung genauso wie die «nützlichen Idioten», die ihnen demokratisch den Steigbügel gehalten haben.
Wehret den Anfängen!!
Unabhängig von dieser grundsätzlichen Haltung, die ich mir erwarte, kann man sagen, dass von der AfD bisher kein vernünftiger Antrag eingegangen ist. Sie wollten den Landkreis dazu verpflichten, bei Ärzte-Kongressen aktiv für Simbach als Arbeitsplatz werden – nur nationale versteht sich. Das ist schon mal nicht die Aufgabe des Landkreises, hier sind die Kommunen gefragt und Simbach am Inn tut da schon das Möglichste.
Ärzte gehen dahin, wo sie ein gutes Auskommen erwarten können. Partnerinnen und Partner von Ärzten/Ärztinnnen wollen dahin, wo die Infrastruktur und das Angebot für Kinder und Familien optimal sind. Gebildete Menschen zieht es auch nicht unbedingt dahin, wo AfD-Politik unterstützt wird. Die Standortfaktoren sind der Schlüssel.
Der Antrag der AfD war Unsinn. Bei dieser Marktlage braucht kein Arzt auf eine Gesundheitsmesse zu gehen, um einen Job zu bekommen wie von der AFD im Antrag gefordert. Werbemaßnahmen dort sind für den Landkreis irrationale Geldverschwendung.