Kommunen müssen weiterhin die Gartengestaltung regeln können: „Wir wissen, was gut für uns ist“.

Kommunen müssen weiterhin die Gartengestaltung regeln dürfen
GRÜNE kritisieren geplante Gesetzesänderung der Staatsregierung

Die Bayerische Staatsregierung plant, im Zuge ihrer Entbürokratisierungsoffensive den Kommunen das Recht zu entziehen, durch Satzungen Vorgaben zur Gartengestaltung zu machen. Besonders die umstrittenen Schottergärten könnten dadurch ungehindert entstehen.

Mia Goller, Landtagsabgeordnete und Sprecherin für Landwirtschaft und Wald, sowie GRÜNE Vertreter*innen vor Ort sprechen sich entschieden gegen diesen Vorstoß aus.
«Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Staatsregierung den Kommunen erst die Möglichkeit gibt, durch Satzungen wichtige Umweltmaßnahmen zu ergreifen, nur um diese dann wieder rückgängig zu machen», sagt Mia Goller. «Gerade auf kommunaler Ebene kennen wir die Gegebenheiten vor Ort am besten und wissen, wie wir unsere Gemeinden klimafreundlicher gestalten können», sagt die Pfarrkirchner Stadträtin Sarah Kandlbinder.

Schottergärten gelten zwar als pflegeleicht, haben aber erhebliche Nachteile für Umwelt und Klima. «Schottergärten speichern Hitze und tragen zur Überhitzung unserer Städte bei. Gleichzeitig bieten sie keinen Lebensraum für Tiere und verschlechtern die Bodenqualität», erklärt Kandlbinder. «In Zeiten des Klimawandels und der fortschreitenden Biodiversitätskrise brauchen wir mehr Grünflächen, die das Mikroklima verbessern und Lebensräume für Tiere schaffen.»

Kommunen wie München, Regensburg und Landshut haben Freiflächengestaltungssatzungen eingeführt, die den Einsatz von Schottergärten und die Bodenversiegelung einschränken. Diese Satzungen fördern stattdessen die Begrünung von Flachdächern und die Nutzung wasserdurchlässiger Materialien. «Solche Maßnahmen sind essenziell, um dem Hitzestress in städtischen Gebieten entgegenzuwirken», sagt Sarah Kandlbinder in einer Pressemitteilung. «Es ist ein Rückschritt, dass die Staatsregierung den Kommunen nun diese Möglichkeit wieder entziehen will.»

«Zuerst bekommen die Kommunen das Werkzeug an die Hand, um auf lokaler Ebene gezielt gegen klimaschädliche Maßnahmen wie Schottergärten vorzugehen, und jetzt soll ihnen dieses Recht plötzlich wieder genommen werden», kritisiert Mia Goller. «Das ist nicht nur umweltpolitisch ein Rückschritt, sondern zeigt auch eine fehlende Unterstützung der kommunalen Selbstverwaltung.»

Auch vor Ort ist die Enttäuschung groß. «Die Kommunen beginnen in ganz unterschiedlichen Geschwindigkeiten sich mit dem Thema Klimaanpassung und Hitzeschutz zum Wohl der Menschen auseinanderzusetzen. Diese Anstrengungen einfach zu ignorieren, ist ein schwerer Schlag für unsere kommunalen Bemühungen um Klimaschutz», ergänzt Sarah Kandlbinder.

Deshalb ist das Fazit von Goller und Kandlbinder: «Schottergärten sind nicht nur ästhetisch problematisch, sie sind vor allem schlecht für Umwelt und Klima. Die Entscheidung, wie solche Flächen in den Gemeinden gestaltet werden, sollte weiterhin bei den Kommunen liegen. Wir Grüne werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass die Kommunen ihre Handlungsfreiheit behalten und die geplante Gesetzesänderung gestoppt wird.»

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