Ist Bayern vorbereitet auf einen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche?

Grünen-Fraktion im Landtag stellt Antrag vor:
«Wir müssen den landwirtschaftlichen Betrieben zur Seite stehen»

Zum ersten Mal seit dem Jahr 1988 gibt es in Deutschland wieder einen Ausbruch der hochansteckenden Viruserkrankung «Maul- und Klauenseuche», betroffen davon war eine kleine Gruppe von Wasserbüffeln in Brandenburg. Der Virus, der die Krankheit überträgt, ist für den Menschen ungefährlich, kann in Tierbeständen zu großen Schäden führen, in landwirtschaftlichen Betrieben sind meist Rinder, Schweine, Schafe oder Ziegen betroffen, erkranken können aber auch Zootiere, Igel oder Ratten. Für landwirtschaftliche Betriebe kann ein Befall des Tierbestandes schwerwiegende Folgen haben: nach entsprechenden Untersuchungen kann die Tötung von erkrankten Tieren angeordnet werden, ebenso die Einrichtung von Sperrzonen, es kann auch zu massiven Handelseinschränkungen kommen. 

Die Landtagsfraktion von Bündnis90/ Die Grünen im Bayerischen Landtag hat jetzt einen Antrag gestellt, um von der Staatsregierung schnellstmöglich zu erfahren, welche Maßnahmen ergriffen wurden, um eine Ausbreitung der Tierseuche nach Bayern zu verhindern. «Die Existenz eines großen Teils der landwirtschaftlichen Betriebe im Freistaat basiert auf der Tierhaltung, die Unruhe ist hier sehr groß, seit die Vorfälle in Brandenburg bekannt wurden, denn das Virus ist in der Lage, auch große Strecken zu überwinden», unterstreicht die Agrarsprecherin der Grünen-Fraktion im Bayerischen Landtag, Mia Goller. Es komme jetzt darauf an, bayerische Nutztierbestände zu schützen, die Staatsregierung und die zuständige Ministerin müssten jetzt aufzeigen, wie sie vorgehen wollen. «Wir wollen auch Aufklärung darüber, ob es einen ausreichenden Informationsfluss zwischen Brandenburg und Bayern gibt oder ob die Zusammenarbeit der zuständigen Behörden noch intensiviert werden kann», so Goller in einer Presseaussendung.

Aufklärung möchten die Grünen auch über Notfallpläne haben, ohne die ein möglicher Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Bayern mit seinen vielen tierhaltenden Betrieben sicher nicht angemessen bewältigt werden könne, wie der Tierschutz-Experte Paul Knoblach erklärt: «Dabei ist es wichtig, den Landwirten umgehend Informationen über die aktuelle Situation und über notwendige Vorsichtsmaßnhamen zur Verfügung zu stellen. Wir wollen deshalb auch wissen, in welcher Höhe die Staatsregierung finanzielle Mittel für vorbeugende Maßnahmen und auch für eine mögliche Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche zur Verfügung stellt, insbesondere für betroffene Betriebe kann diese Seuche auch aus finanzieller Sicht eine echte Bedrohung werden.» 

Die Maul- und Klauenseuche bringt nach Meinung der Grünen großes Tierleid in die Ställe: «Deshalb müssen wir in Bayern alles tun, die Erkrankungen so weit wie möglich zu begrenzen.» Knoblach hat auch die Landwirtsfamilien im Blick: «Wir müssen uns klar machen, Keulungen sind immer auch traumatisch für die Menschen, die diese Tiere betreuen.»

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