MdL Mia Goller zu Besuch beim VöF
Der Verein zur Sicherung ökologisch wertvoller Flächen, kurz VöF, ist ein echter Pionier: 1985 im Landkreis Kelheim gegründet, war er der erste Landschaftspflegeverband Bayerns – heute blickt er auf vier Jahrzehnte erfolgreicher Arbeit im Dienste von Natur, Kulturlandschaft und Artenvielfalt zurück. Anlässlich dieses Jubiläums und aktueller Herausforderungen war Mia Goller, MdL und agrarpolitische Sprecherin der Grünen im Bayerischen Landtag, zu Besuch in der Geschäftsstelle des VöF.
Enger Austausch auf Augenhöhe
Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Grünen aus dem Landkreis – darunter Christian Rank, Erika Riedmeier-Fischer und Dorothea Seider – tauschte sich Mia Goller mit Geschäftsführer Klaus Amann und Projektleiterin Veronika Stiglmaier über aktuelle Projekte und Rahmenbedingungen der Landschaftspflege aus.
Amann schilderte eindrücklich, wie vielfältig und wirkungsvoll die Maßnahmen des VöF im Landkreis sind: Derzeit laufen 19 unterschiedliche Projekte – von der Pflege artenreicher Feuchtwiesen, über Erosions- und Moorschutzmaßnahmen bis zur Bekämpfung invasiver Arten wie der Herkulesstaude. Die Umsetzung erfolgt in enger Kooperation mit Landwirtinnen und Landwirten, Maschinenringen, Kommunen, Fachbehörden und Ehrenamtlichen – ein Netzwerk, das auf Vertrauen und Verlässlichkeit baut.
Ein besonderer Programmpunkt war der Besuch des Biotopverbunds Mainburg. Seit über 30 Jahren wird hier gemeinsam mit der Stadt, dem Maschinenring und Landwirtinnen und Landwirten an einem Mosaik aus ökologisch wertvollen Flächen gearbeitet. Das Projekt ist in seiner Dauer und Ausgestaltung bayernweit einzigartig und ein Musterbeispiel für erfolgreichen, kooperativen Naturschutz. Im Rahmen einer Projektarbeitsgruppe werden die Arbeiten von den Naturschutzbehörden, dem Bauernverband und dem Bund Naturschutz unterstützt.
Veronika Stiglmaier betonte: «Solche Projekte wirken weit über ihre Fläche hinaus – sie schaffen Lebensräume, verbinden Biotope und zeigen, wie Naturschutz und Landwirtschaft Hand in Hand gehen können.»
Mia Goller zeigte sich beeindruckt vom Engagement vor Ort: «Der VöF zeigt, wie gelungene Zusammenarbeit zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Kommunen aussieht. Landschaftspflegeverbände leisten tagtäglich konkrete Arbeit zum Erhalt von Artenvielfalt, funktionierenden Ökosystemen und lebendigen Kulturlandschaften – gemeinsam mit engagierten Landwirtinnen und Landwirten. Dieses Miteinander ist ein Grundpfeiler des bayerischen Naturschutzes – und verdient Planungssicherheit und eine auskömmliche Finanzierung.»
Aktuelle Situation in Bayern
Die bayernweiten Herausforderungen sind groß: Die Mittel nach der Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinie (LNPR) sind aktuell durch eine Haushaltssperre und ausbleibende Aufstockung unter Druck geraten – obwohl es immer mehr Aufgaben und Landschaftspflegeverbände gibt.
Die Grüne Landtagsfraktion setzt sich deshalb entschieden für eine stabile Finanzierung ein. «Wir haben bereits beim Nachtragshaushalt für eine Erhöhung gekämpft – und werden uns auch im kommenden Doppelhaushalt 2026/27 mit Nachdruck für den Umweltbereich einsetzen», so Goller. «Denn wertvolle Arbeit braucht Verlässlichkeit. Landschaftspflege ist keine Kür, sondern Pflicht. Der VöF in Kelheim zeigt, wie gut das funktionieren kann – und warum es so wichtig ist, dieses Modell zu stärken, statt es auszubremsen.»
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