Mia Goller: «Ein kostenloses Mittagessen ist eine Investition in die Zukunft unserer Kinder – und ein Impuls für unsere regionale Landwirtschaft.»
Im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Bayerischen Landtags fand auf Initiative von Grünen und SPD eine Minderheiten-Expertinnenanhörung zum Thema Schulverpflegung statt. Ziel war es, Wege zu einer gesunden, flächendeckenden und bezahlbaren Ernährung an Schulen aufzuzeigen.
Mia Goller, agrarpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, begrüßte die Beiträge der geladenen Fachleute ausdrücklich – übte jedoch auch deutliche Kritik am politischen Rahmen: «Es ist ein starkes Zeichen, dass wir heute so viel Kompetenz am Tisch hatten – und dass alle bestätigen, wie wichtig ein gesundes Mittagessen an Grundschulen ist. Umso bedauerlicher ist es, dass dieser Austausch nur auf Druck der Opposition zustande kam. Das sagt viel aus über den Stellenwert gesunder Ernährung bei der Staatsregierung.»
Goller betonte, wie zentral ein gemeinsames, kostenloses Schulessen nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die soziale Entwicklung der Kinder sei: «Wir wissen, was zu tun wäre. Stattdessen reden wir viel zu oft nur über die Kosten – dabei wäre ein kostenloses Mittagessen für alle Kinder die einfachste, gerechteste und wirksamste Lösung. Es gibt unzählige Gründe dafür – und kaum einen dagegen.»
Wertschöpfung vor Ort: Schulverpflegung schafft Chancen für die Landwirtschaft
Die Landtagsabgeordnete wies auch auf die Chancen für die heimische Landwirtschaft hin: «Wenn Schulen verstärkt auf frische, regionale und möglichst ökologische Produkte setzen, profitieren auch unsere Landwirtinnen und Landwirte. Planbare Nachfrage, faire Preise und kurze Transportwege stärken regionale Wertschöpfung – und bringen gesunde, hochwertige Lebensmittel direkt auf den Teller.»
Goller erinnerte daran, dass schlechte Ernährung nicht nur individuelle, sondern auch gesellschaftliche Folgen habe: «Jedes siebte Kind in Deutschland ist von Adipositas betroffen, und laut Studien steht jeder siebte Todesfall im Zusammenhang mit Übergewicht. Die Folgekosten für das Gesundheitssystem liegen bei rund 60 Milliarden Euro jährlich. Gesunde Ernährung ist kein ‘Nice-to-have’, sondern Teil von Gesundheitsvorsorge und Chancengleichheit.»
Zum Abschluss macht die Grünen-Politikerin deutlich: «Ein gutes, kostenfreies Schulessen ist kein Luxus. Es ist ein Grundbaustein für Bildungsgerechtigkeit, Gesundheit und soziale Teilhabe – und ein Impuls für unsere bäuerlichen Betriebe. Es ist höchste Zeit, dass wir es als das behandeln, was es ist: eine Investition in die Zukunft unserer Kinder – und damit in unser aller Zukunft.»
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