Landtag setzt Zeichen für praxisnahe Umsetzung – Mia Goller sieht Erfolg für bäuerliche Betriebe in Bayern
München / Rottal-Inn – Ein Antrag der Grünen zur Umsetzung der europäischen Weidepflicht in der biologischen Tierhaltung ist am Mittwoch einstimmig im Landwirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags angenommen worden. Die federführende Initiatorin, die Landtagsabgeordnete Mia Goller aus Falkenberg in Rottal-Inn freut sich über das parteiübergreifende Votum.
«Das ist ein wichtiges Signal an die Bio-Betriebe im Land. Wir lassen sie mit den Herausforderungen der neuen Vorgaben nicht allein», erklärte Goller nach der Abstimmung. Zwar sei der Antrag im Ausschuss leicht verändert worden doch die zentrale Forderung bleibe bestehen: «Eine pauschale Umsetzung ohne Rücksicht auf Hoflage oder Stallstruktur wäre fatal. Jetzt ist die Staatsregierung am Zug, um für praxistaugliche Lösungen zu sorgen.»

Die EU-Vorgabe zur Weidehaltung betrifft alle biologisch wirtschaftenden Tierhalterinnen und Tierhalter. Viele Betriebe stehen aufgrund von Hanglagen oder begrenztem Zugang zu Weideflächen vor größeren Umstellungsproblemen. Goller hatte in den vergangenen Monaten mehrfach Gespräche mit betroffenen Landwirten und Verbänden geführt und dazu ein Fachgespräch im Landtag initiiert. Der Landwirtschaftsausschuss war drei Tage in Brüssel, wo über das Thema intensiv diskutiert wurde.
«All die Gespräche haben gezeigt: Es gibt Wege, die Vorgaben einzuhalten, ohne Betriebe in Existenznot zu bringen. Was es jetzt braucht, ist der politische Wille und ein enger Draht zur Praxis», so die Grünen-Politikerin.
Bayern gilt als das Bundesland mit den meisten Ökobetrieben in Deutschland. Rund ein Drittel aller Bio-Höfe bundesweit wirtschaften im Freistaat.
Artikel kommentieren