Energiewende und Digitalisierung

«Es muss eine echte Bewegung entstehen»

Energiewende und Digitalisierung Thema beim Veranstaltung der Grünen

«Digitalisierung ist unsere Zukunft, sie ist ein Segen und ein Fluch zugleich. Während wir dringend kluge Lösungen für die Energiewende und neue Arbeitsprozesse brauchen, stehen wir im Internet auch einer demokratiefeindlichen Entwicklung mit Hass und Hetze gegenüber. Wie das alles zusammenpasst, und vor allem, wie das alles gut ausgehen kann, dazu reden wir heute mit einer starken Politikerin und zwei erfolgreichen Unternehmern», stellte die Kreisvorsitzende und Bezirksrätin Mia Goller bei der Einführung in einen spannenden Abend fest.

Sie hatte die Heimatbundestagsabgeordneten Marlene Schönberger, den Geschäftsführer der MobiMedia AG Hannes Rambold und den Geschäftsführer der Regionalwerke Andreas Engl zu einem Themenabend in den Firmensitz der MobiMedia AG gebeten.

Nach einem gemeinsamen Abendessen begrüßte Goller alle Zuhörerinnen und Zuhörer sehr herzlich. Sie betonte, dass es ihr nicht rund um die Uhr um den Wahlkampf gehe, sondern dass an diesem Abend das Machen im Mittelpunkt stehen sollte, «damit wir die Energiewende und die Digitalisierung endlich voran bringen.» Dazu müsse auch in Rottal-Inn eine Bewegung entstehen. Wichtige Impulse könnten an diesem Abend gesetzt werden.

Die Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger erklärte ihre Themenschwerpunkte im Deutschen Bundestag. So ist sie für die Förderung der Demokratie und ganz konkret im Rechtsausschuss für den Kampf gegen Desinformationen und Hass im Netz zuständig.

«Wenn wir über digitalen Wandel sprechen, dann ist das Internet ein zentrales Thema. Es hat vieles einfacher gemacht, ist ein wichtiger Ort zum Austausch – auch für unsere Demokratie. Demokratische Bewegungen, wie der Arabische Frühling oder die Bewegung im Iran wären ohne Vernetzung nicht möglich gewesen. Klar ist, dass wir das Internet als offenen und demokratischen Raum erhalten müssen», so die Grünenpolitikerin.

Aktuell müsse man das Netz aber mit großer Sorge beobachten und eine Steuerung Russlands sei immer deutlicher. Dessen Ziel sei es, den demokratischen Diskurs in Demokratien zu destabilisieren und eine Verachtung für Politik zu schürren. Man müsse die Zivilgesellschaft zu sicheren Nutzer*innen machen und der Radikalisierung im Netz entschieden entgegentreten.

Der Geschäftsführer der MobiMedia AG Hannes Rambold ging auf die Herausforderungen und Lösungswege der digitalen Transformation im Vertrieb ein und zeigte auf, wie agile Systeme und die Digitalisierung von Prozessen wichtige Beiträge zum Klimaschutz liefern können. Er machte deutlich, dass Unternehmen «die nach Corona so weiterarbeiten wie zuvor, große Probleme bekommen werden, denn es muss zukunftsorientiert agiert werden um weiterhin am Markt bestehen zu können. Wenn in einem Team alle das gleiche Ziel haben, dann gibt es keinen Konflikt. Das gleiche gilt für Verantwortung.», so Rambold.

In seiner Firma gibt es keine Nachwuchsprobleme und keine Fluktuation. Das liege vor allem an familienfreundlichen Arbeitsbedingungen, Diskussionen auf Augenhöhe und einem respektvollem Austausch im Team.

Als letzter Redner in der Runde kam Andreas Engl, Geschäftsführer der Regionalwerke zu Wort. Engl schilderte seinen Werdegang und erklärte das Projekt EULE. Ein System, um sogenannte Ökosystemdienstleistungen im Bereich der Erneuerbaren Energien zu bewerten. Flächen zur Energieproduktion sollen der heimischen Artenvielfalt als Rückzugsort zur Verfügung stehen.

«Besonders in dicht besiedelten Ländern wie Deutschland ist bei der Energieversorgung ein sorgfältiger Umgang mit den Naturgütern wichtig. Denn es wäre umweltpolitisch widersinnig, den Klimaschutz zu Lasten des Biodiversitäts-, Landschafts- und Ressourcenschutzes voranzutreiben. Will die Gesellschaft den Energiewandel erreichen und gleichzeitig die Artenvielfalt, die typischen Landschaftsbilder und insgesamt die Ökosystemleistungen erhalten, muss eine intelligente Einbindung der Erneuerbaren Energien in Natur und Landschaft erfolgen,» so Engl.

Er betonte außerdem, dass «die Digitalisierung die Lösung für ganz viele Probleme» sei. Außerdem setzt sich Andreas Engl für die Realisierung von virtuellen Gemeindewerken ein. Kleinere Kommunen können sich zusammenschließen und ein virtuelles Gemeindewerk gründen und so vor Ort ihre Daseins- und Energieversorgung sichern.

Engl dankte Mia Goller für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung der vergangenen Jahre. Die beiden sind Vorsitzende des Vereins HeimatUnternehmen zwischen Isar und Inn und engagieren sich dafür, dass Projekte, die diese Region stärken, auch umgesetzt werden können.

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