Lichterkette: Veranstalter ziehen positive Bilanz

Die Veranstalterinnen Heike Mühlberger und Veronika Reisner der Lichterkette in Simbach am Inn am 07. Januar 2022 möchten sich herzlich bei allen Teilnehmerinnen bedanken. Sie sind immer noch überwältigt, dass mit nur 4 Tagen Vorlauf und trotz kaltem Wetter circa 200 Personen dem Aufruf gefolgt sind und gemeinsam um 19 Uhr eine Kerze entzündet haben. Für die Veranstalterinnen war das ein sehr bewegender Moment.

Das Läuten der Kirchenglocken in Simbach und Braunau schaffte eine andächtige Atmosphäre. Höhepunkt der Veranstaltung war, dass sich das Braunauer Lichtermeer vom oberen Stadtplatz in Braunau spontan in Bewegung gesetzt hat und bis zur Mitte der Innbrücke gelaufen ist. Das Bild der vielen Menschen mit ihren Kerzen in den Händen auf der Innbrücke und der Innstraße entlang wird noch lange in Erinnerung und im Herzen bleiben.

Der Abend hat einmal mehr gezeigt, dass Braunau und Simbach auch in schwierigen Zeiten zusammen stehen. «Die 15-minütige Lichterkette als eine stilles Zeichen der Solidarität, eine sehr emotionale und auch tolle Veranstaltung! Besonders gefallen hat mir der grenzüberschreitende Gedanke», findet auch Simbachs erster Bürgermeister Klaus Schmid (CSU). Die Veranstalterinnen danken ihm, seiner Stellvertreterin Christa Kick (UNS) und seinem Stellvertreter Dr. Bernhard Großwieser (CSU) für die Anwesenheit und Unterstützung sowie allen anwesenden Stadträtinnen.

«Besonders erwähnenswert fand ich, dass viele meiner Stadtratskollegen – über die Fraktionsgrenzen hinweg – sich angesprochen fühlten und teilgenommen hatten. In meinen Augen war die Veranstaltung ein großartiger Erfolg», fasst Kick zusammen. «Auf diese Weise konnten einmal nicht diejenigen, die gegen vermeintliche Einschränkungen ihrer persönlichen Freiheit laut und sehr oft gewalttätig demonstrieren, sondern die ‘Schweigende Mehrheit‘ ihre Einstellung zum Ausdruck bringen. […] Solidarität zu zeigen mit denen, die besonders betroffen sind von der Pandemie, ist ein ganz wichtiges Zeichen in unserer heutigen Gesellschaft. […] Damit haben wir die Verbundenheit der Menschen über den Inn hinweg wieder ein Stück stärken können.»

Auch Großwieser hat sich gerne an der Lichterkette beteiligt: «Sie war über das bloße Gedenken an die wirklichen Opfer der Pandemie auch ein wichtiges Signal der Solidarität aus der Mitte der Gesellschaft und zugleich die passende Antwort auf die mittlerweile überwiegend von Rechtsextremisten gesteuerten illegalen ‚Spaziergänger‘-Demonstrationen, deren Initiatoren in erster Linie daran Interesse haben, damit unsere freiheitliche pluralistische und solidarische Gesellschaft zu zerstören.»

Stadt- und Kreisrat Alfred Feldmeier (SPD) hat die Veranstaltung auch persönlich sehr berührt: «Wir haben bei dieser Lichterkette der vielen Corona Toten gedacht. Ich weiß, was es heißt, wenn man auf die Corona-Station in Eggenfelden gerufen wird, um von einem nahen Angehörigen Abschied zu nehmen. Gott sei Dank hat er die Krankheit überlebt. Womöglich auch deshalb, weil er geimpft war. Das soll aber nicht bedeuten, dass ich nun Impfskeptiker verurteile. Ich denke vielmehr, wir müssen uns gegenseitig respektvoll zuhören. Wir müssen die richtigen Entscheidungen treffen, damit nicht noch mehr Menschen an dieser Pandemie sterben müssen. Zugleich müssen wir auch einen Weg in die Normalität zurück finden und die Spaltung der Gesellschaft überwinden.»

Kreis- und Bezirksrätin Mia Goller aus Falkenberg war gemeinsam mit ihren beiden Kollegen aus dem Kreistag Günther Reiser aus Hebertsfelden und Ludwig Reil aus Wurmannsquick (alle drei Bündnis90/Die Grünen) auf der Veranstaltung: «Gerade weil die Emotionen rund um die Spazierg nge so hochkochen und sie viele Menschen verunsichert sind, ist es wichtig, ein Zeichen der Gemeinsamkeit zu setzen. Es war sehr beeindruckend und ich möchte mich bei den vielen OrganisatorInnen bedanken, dass sie sowas in Rottal-Inn geschafft haben. Die Polizei hat in diesen Zeiten unglaublich viel zu leisten. Auch dafür mein Respekt.»

Bürgermeister Schmid möchte sich besonders bedanken «bei den Organisatorinnen und Organisatoren, bei den Ordnerinnen und Ordnern und nicht zuletzt bei allen Polizistinnen und Polizisten, die für einen reibungslosen und friedlichen Ablauf, gerade im Hinblick auf die Parallelveranstaltung auf dem Kirchenplatz gesorgt haben.»

Diesem Dank an Polizei und Ordner*innen schließen sich auch die Veranstalterinnen an. Ebenso möchte sie sich beim der Stadt Simbach am Inn und dem Landratsamt Rottal-Inn für die Unterstützung und gute Zusammenarbeit bedanken. Es freut die Veranstalterinnen außerdem sehr, dass auch die Kirchengemeinden in Simbach und viele Vereine die Aktion unterstützt und beworben haben.

Und zu guter Letzt geht ein gro es Dankeschön über den Inn nach Braunau an Andreas Penninger und «Braunau kann mehr», der privaten Initiative die das «Lichtermeer Braunau» organisiert hat.

Passauer Neue Presse vom 11.01.2022
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