Die Kuh Berta würde die Grünen wählen

Mia Goller äußert sich zu den Aktionen des BBV zur Anbindehaltung

Heute gibt es in ganz Bayern Aktionen des Bauernverbandes unter dem Titel «Rettet die Kuh Berta vor dem Schlachter» Dabei wird der Eindruck erweckt, dass auch die Weidehaltung auf Almen und Alpen und Weiden in Kombination mit einer saisonalen Anbindehaltung außerhalb der Weidezeit verboten werden soll. 

Die niederbayerische neu gewählte MdL Mia Goller sagt dazu in einer Presseaussendung: «Das ist falsch. Der Entwurf des Tierschutzgesetzes enthält für Kleinbetriebe eine Ausnahmezulassung der Kombinationshaltung mit den Anforderungen: Zugang zu Weideland während der Weidesaison und Zugang zu Freigelände an zwei Wochentagen außerhalb der Weidesaison. Diese Ausnahmegenehmigung gilt für Bestandsbetriebe bis zur Übergabe des Betriebes.»

Die Grüne Agrar-Politikerin betonte, dass sich die Bayerischen Grünen auf Bundesebene stark dafür eingesetzt haben, auf die bayerischen Besonderheiten Rücksicht zu nehmen. «Ohne unseren Einsatz wäre die Anbindehaltung tatsächlich komplett und ohne Unterschied verboten worden. Wir wollen die Weidehaltung ausbauen. Wir setzen uns dafür ein, dass die Kombination von Weidehaltung und saisonaler Anbindehaltung weiterhin bestehen bleiben kann.»

Vom Jahr 2009 bis 2022 verringerte sich die Zahl der Milchkuhhalter von 43.738 auf 24.278. Im Durchschnitt hält ein Betrieb 44 Kühe. Die Grünen Bayern setzen sich dafür ein, dass kleine Betriebe erhalten bleiben – vor allem die, die ihr Vieh im Sommer austreiben. Weidehaltung ist ein Garant für Artenvielfalt. 

Da wir keine Konzentration auf wenige Großviehbetriebe wünschen und Weidehaltung in den kalten Wintern nicht möglich und tierschutzgerecht ist, sind wir für die Beibehaltung der Möglichkeit der saisonalen Anbindehaltung. Dabei ist es wichtig, dass es ein großzügiges Platzangebot in Länge und Breite gibt und Einstreu zum Klauenschutz.

Ziel von Politik, Gesellschaft und letztendlich der Tierschutz- und Umweltverbände muss es sein, dass nicht gerade die Betriebe abgeschafft werden, die bäuerliche Landwirtschaft betreiben. Höfe mit kleinen Rinderbeständen, auf denen jedes Tier noch individuell betreut wird und die ihren Tieren von Frühjahr bis in den Herbst hinein Weidegang oder Leben auf den Almen bieten, die gute Produkte anbieten, sind Teil einer Landwirtschaft, die wir unbedingt erhalten wollen.

Goller: «Ich lade den Bauernverband gerne zu einem konstruktiven Dialog ein. Die Kuh Berta würde die Bayerischen Grünen wählen.»

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